Home-Office FTW!

Ich war heute zum ersten Mal seit knapp über neun Monaten wieder einen Tag in der Firma zum Arbeiten. Weil ich mal raus musste. Andere Wände und Fenster beim Arbeiten sehen. Wie viele von den knapp hundert Angestellten auch anwesend waren, kann ich gar nicht sagen. Über den Tag verteilt habe ich nur fünf weitere Gesichter gesehen. Der Rest befindet sich seit Anfang März letzten Jahres komplett wie ich im Home-Office oder wie man wahrscheinlich besser sagen muss: arbeiten sie mobil. Rein rechtlich hat ja meines Wissens Home-Office eine Menge Auswirkungen nicht nur auf den Arbeitnehmer, sondern auch auf den Arbeitgeber. Aber das ist nicht-fundiertes Laienwissen.

Was ich aber nach diesem Tag für mich sagen kann: Arbeiten in einem Büro hat ausgedient. Klar mag das an mir liegen, dass ich zu Hause und auch in einem Büro die gleiche Arbeit leiste. Vielleicht sogar zu Hause etwas besser, weil ich meine Arbeitszeit auf den Tag verteilen kann, auch wenn ich das eigentlich so gut wie nie mache. Aus dem Grund, dass ich verhindern möchte, dass die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu sehr schwindet. Da möchte ich lieber von 8 - 16:30/17 Uhr mein Pensum abgerissen haben und wissen, dass der Rechner erst am nächsten Tag für die Arbeit ruft.

Aber was ich so gar nicht vermisse, ist die Pendelei zur Arbeit. Auch wenn ich mein Backlog an Podcasts mittlerweile nicht mehr abarbeiten kann, was ich sonst in der Bahn oder im Auto gemacht habe, aber diese Zeit von einer knappen Stunde am Tag ist echt mal so viel mehr wert. Das möchte ich eigentlich nicht mehr im ÖPNV oder auf der Straße verbringen. Selbst nicht mit dem Fahrrad, was ich ab und zu auch genutzt habe. Da fahre ich doch lieber am Abend bald wieder durch Wälder als in die stinkende Stadt.

Man sollte Arbeitgeber irgendwie dazu "zwingen" ihren Angestellten es zu ermöglichen, solange es ihre Arbeit zulässt und die Ergebnisse stimmen, den Ort ihrer Arbeit selbst zu wählen. Die Kosten an Miete und laufenden Kosten (Strom, Heizung, Wasser...) in die gewünschte Ausrüstung ihrer Leute zu stecken. Um den Zusammenhalt der Teams und die Bindung an das Unternehmen zu festigen reicht es meiner Meinung nach aus, wenn man sich vielleicht einmal die Woche oder alle zwei Wochen trifft, um an diesem Tag wichtige Meetings abzuhalten und zusammen zu arbeiten. Klar, da hängt auch mehr dran, als dass es nur mir als Arbeitnehmer besser geht. Allein wie Personalverantwortliche die Arbeit bewerten sollen oder wie der Arbeitgeber es schaffen muss, nicht beliebig austauschbar zu werden, sind große Aufgaben, die auf diese zukommen würden. Aber auch die "normalen" Arbeitnehmer müssen wahrscheinlich noch eine Menge ändern, um mit den anderen Gegebenheiten zurecht zu kommen.

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