Von Stöckchen und Software

Vor fast 15 Jahren habe ich ein neues Laptop kaufen wollen und auf der Suche nach einem vernünftig verbauten und soliden Case haben mich die aus Aluminium bestehenden Gehäuse der MacBooks angelacht. Ich kannte zwar den Ein oder Anderen durch die Arbeit mit Agenturen, der mit macOS gearbeitet hat, aber so richtig haben mir nur die ganzen Blogs geholfen, die im deutschsprachigen Raum zu dieser Zeit erblühten.

Damals hat man noch mit Stöckchen geworfen und in der Sidebar Blogrolls gepflegt, um andere auf lesenswerte Seiten aufmerksam zu machen. Und kommentiert. Twitter (oder eher twttr) war in der Pre-Smartphone-Zeit noch unbekannt und auf StudiVZ/Facebook... naja.

Aber es gab unzählige Blogs, die sich mit macOS und der Software dafür beschäftigten. Man bloggte, wie sein System aufgesetzt ist, wo man gerade irgendwelche Rabatte für den Einkauf von Software bekam und so weiter.

Da ich mir gerade durch einen Jobwechsel einen neuen Laptop aussuchen durfte und ich die letzten zwei Jahre wegen eines Windows-Systems geflucht habe, bin ich echt dankbar, dass ich diesen Text auf macOS schreiben darf. Hätte es WSL2 nicht gegeben, wäre ich schon im letzten Jahr mit dem Auto über das Laptop gefahren. Nachdem ich es angezündet und aus einem Hochhaus geworfen hätte.

Und es gibt fast nichts Schöneres als ein neues macOS einzurichten. Ich hätte zwar das Profil und die Software von meinem privaten MacBook während der Installation übertragen können, aber irgendwie war es mir wichtig, das Ganze frisch aufzusetzen. Und da mache ich es doch wie vor 15 Jahren und schreibe auf, was ich so alles installiert habe.

Die erste App, die ich installiert habe, ist iA Writer, mit der ich diesen Text auch schreibe. Schon seit Jahren meine Wahl für Texte schreiben, aber auch Notizen finden hier ihren Platz.

Und dann kommt neben dem ganzen Entwicklerkram das Wichtigste: die Shell. Keine Ahnung, es soll immer noch Entwickler da draußen geben, die so gut wie keine Berührung mit Shells haben, ich kann gar nicht ohne. macOS kommt ja seit 10.15 mit zsh als Standard-Shell daher. Ich haue da noch iTerm2 und oh-my-zsh drauf und in Verbindung mit meiner geliebten Konfiguration, Syntax-Highlighting, Autosuggestions und einem schönen Theme will ich eigentlich gar nicht raus. Aus ihr.

Was schon bei der Installation der Shell nicht fehlen darf, ist Homebrew. Ein Paketmanager für macOS und in Verbindung mit dem AppStore von Apple braucht man eigentlich keine weiteren Quellen mehr, um Software zu installieren.

Neben den üblichen verdächtigen Browsern und Firefox als Standard-Browser, kommen dann noch Tweetbot (Links lasse ich jetzt einfach mal aus Bequemlichkeit weg, ihr könnt ja bestimmt Suchmaschinen bedienen), Slack, Discord und Signal, sowie ReadKit auf den Rechner, um mit der Außenwelt zu kommunizieren und Feeds abzugreifen.

Mit Thunderbird versuche ich mal wieder warm zu werden. Sonst gefallen mir auf macOS eigentlich bisher gar keine Mail-Clients. Die Hübschen haben zu wenig Funktionen wie Verschlüsselung und die Funktionalen sehen alle scheisse aus.

Neben den üblichen Tools wie 1Password (auch wenn die gerade böse geworden sind) und Lastpass für das Passwort-Management, Things für ToDos (obwohl ich das eigentlich kaum noch benutze, es spielt sich ja zum Glück alles in Ticketsystemen ab), odrive für das Handling aller Cloud-Dienste, VLC für Videodateien und Pixelmator für Bilder, werkelt dann noch Little Snitch herum. Ja, ist ne Software-"Firewall", aber zum Placebo-Blocken von Ressourcen ist es halt was fürs "besser fühlen".

Die GPG Suite fürs Verschlüsseln (Keybase ist ja auch böse geworden und hat sowieso kaum einer genutzt) und Tunnelblick für die VPNs. Achso, Moom als Fenstermanager. Warum Apple sowas immer noch nicht in macOS integriert hat, ist mir schleierhaft. Die ganzen Standardtools wie einen PDF-Reader und Office... geschenkt.

Kommen wir nun zum eigentlich Wichtigsten: dem Enwicklerkram. Da ich die meiste Zeit PHP schreibe, sollte es nicht verwundern, dass PhpStorm meine IDE der Wahl ist. Mit VSCode mögen Frontendler klarkommen, mir reicht das aber nicht. GitKraken ist der schönste Git-Client, da lasse ich mir nichts anderes erzählen und mit Sequel Ace kann man schön Datenbanken kaputtmachen. Atom ist auch dabei, aber wirklich nur im Notfall einen einfachen Text-Editor starten zu können. Und ja, ich habe sogar noch Transmit installiert. In der Hoffnung, es nie brauchen zu müssen.

Neben der Installation von Docker und DDEV habe ich dann noch git aktualisiert (die Version von macOS ist zwar halbwegs aktuell, aber neuer und sicherer ist immer gut) und sowas wie wget/curl kann man auch immer gebrauchen.
So bin ich schon mal bereit, da kommt aber mit der Zeit bestimmt noch mehr Software nach.

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