Wie es weitergeht
Irgendwie geht ja immer alles weiter. Auch wird in naher oder ferner Zukunft diese Pandemie soweit im Griff sein, dass man wieder halbwegs normal mit anderen Menschen interagieren kann. Am meisten trauere ich Konzerten hinterher. Ich habe keine Vorstellung, wann man seine Ängste vor einer Ansteckung durch Viren oder der gefühlt immer stärker werdenden Misanthropie ablegen kann, um im Moshpit die schwitzigen Körper anderer Leute herumzuschubsen.
Nach einem Jahr Ausnahmezustand fange ich auch langsam an, müde zu werden. Müde von dem immer weiter anhaltenden "Lockdowns", den immer gleichen Nachrichten, dem Home-Office und -Schooling, aber vor allem dem Fehlen von jeglichen sozialen Kontakten. Man hat ja so viel Zeit auf einmal, aber auf der anderen Seite dann auch wieder nicht. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, wie man es früher mit den ganzen Terminen (Sport, Kinder, Freunde usw.) überhaupt geschafft hat, ein wenig Zeit am Tag zum Nichtstun zu haben. Oder man hat sich an diesen Zustand der sozialen Isolation schon so gewöhnt, dass man gar nicht merkt, wie man eigentlich so gut wie nichts tut. Oder gebacken bekommt.