Ich habe es mal wieder getan

Vor sieben Monaten war ich das letzte Mal laufen. Heute habe ich dann einfach die Schuhe angezogen und bin losgelaufen. Und es ging besser als gedacht. Nicht nur mein Schnitt lag deutlich unter meinen Erwartungen, auch meine Kondition hat mich gar nicht so im Stich gelassen.

Klar ist mir nur, dass ich mein Ziel, einen Halbmarathon zu laufen sehr wahrscheinlich nie erreichen werde beziehungsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht in Angriff nehmen sollte. Beim Laufen habe ich bisher gemerkt, dass zwischen 10 und 12 Kilometern irgend so eine Grenze für mich liegt. Ab dann wird es sehr anstrengend und da ich meinen Puls einfach nicht herunterbekomme oder besser gesagt einfach nicht steuern kann, wäre es eine zu große Belastung in naher Zukunft einundzwanzig Kilometer im Laufschritt hinter mich zu lassen.
Mein Puls bewegt sich immer zwischen 160 und 190 Schlägen. Darunter geht er nie. Egal wie schnell oder langsam ich laufe. Das ist jetzt keine große Belastung für mich. Minuten nach einem Lauf ist er wieder runter und ich habe auch keine Kopfschmerzen oder ähnliches nach solch einer Anstrengung. Aber gesund ist das bestimmt nicht.

Waffeln gehen immer

Es folgt das weltbeste Rezept für Waffeln. Denn Waffeln gehen immer. Punkt.

250 g Zucker
250 g zimmerwarme Butter
5-6 Eier
1 Päckchen Vanillezucker
500 g Mehl
200-300 ml Milch
1/2 Päckchen Backpulver

Wer noch nie Waffeln gemacht haben sollte (Blasphemie!), dem sei folgende Reihenfolge im Zusammenmixen der Zutaten geraten: Zucker, Butter, Eier und Vanillezucker auf hoher Stufe mixen bis es fast schaumig ist, Mehl mit Backpulver vermengen und dazugeben, mixen und mit Milch "auffüllen" bis eine cremige Substanz entstanden ist.

Viva la revolución!

Den Metal Hammer habe ich das letzte Mal vor bestimmt achtzehn Jahren in der Hand gehabt. Und seitdem Print tot ist, muss sich auch das größte Metal-Magazin in Deutschland nach Alternativen umschauen und hat unter anderem YouTube für sich entdeckt. Auf dem Kanal der Aachener Band Start A Revolution präsentiert Metal Hammer deren Tour im Jahr 2014 durch Russland in einer Video-Doku.

In dieser begleitet man die Band auf ihrem zweiwöchigen Trip und darf hautnah dabei sein, wie es in einem doch recht unbekannten Land ist, als Post-Hardcore-Kombo seine Musik zu präsentieren. Zur Zeit sind drei von neun Episoden veröffentlicht und so hat man einen schönen Einblick in den Start der Tour und darf die ersten Hindernisse begleiten. Das mit dem Essensautomaten im Hostel fand ich echt schlimm. Grausam.

Eins fehlt mir nur leider ganz schön in der Doku: die Musik. Seien es Mitschnitte der Konzerte, um die Stimmung aufzufangen, um die es schließlich geht oder auch einfach so in Überblendungen oder so. Schade, denn so tritt ein, beziehungsweise der Aspekt in den Hintergrund, um den es eigentlich geht: Mucke!

Start A Revolution feiert dieses Jahr zufälligerweise ihr zehnjähriges Bestehen und bringen dann auch noch irgendwann dieses Jahr ihr neues Album heraus. Ein Grund mehr zu Feiern und vielleicht für alle anderen, eine "neue" Band zu entdecken.

Böse Menschen hören keine Musik?

Dem Titel frei nach Johann Gottfried Seume ("... böse Menschen haben keine Lieder.") werfe ich mal in den Raum, was mich schon seit jeher beschäftigt: warum haben manche Menschen eigentlich keinen Musikgeschmack?
Also so wirklich gar keinen? Damit meine ich die vielen Leute, die ich kenne, die die großen Radiosender hören und wenn man sie nach ihren Lieblingsliedern fragt, die Antwort bekommt: "Was halt so gerade läuft und aktuell ist." Mit der Frage nach Künstlern, die sie irgendwie beeinflusst haben, können sie rein gar nichts anfangen.

Und da spielt es für mich keine Rolle, ob sie wie ich eher der gitarrenlastigen Musik etwas abgewinnen können oder auf volkstümlichen Schlager stehen. Wenn sie mir wenigstens erklären könnten, warum sie Helene Fischer oder ähnliches toll finden oder was Songs von Justin Bieber so unglaublich macht. Und so Leute kenne ich einige. Gottseidank sind sie eine Minderheit, aber verstehen kann ich sie nicht. Das liegt vielleicht, nein, sogar bestimmt an mir.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bewusst Musik höre. Und das schon immer. Naja, jedenfalls seit ich so ungefähr 11/12 Jahre alt bin, vorher habe ich durch meine Eltern Musik mitgehört, mich aber nicht sonderlich damit identifiziert.

Damals fing es mit Toten Hosen, Ärzte, Bon Jovi, den Scorpions und so weiter an. Und ging mit zahlreichen anderen Bands und Musikrichtungen weiter. Und es hört nicht auf. In letzter Zeit sehe ich nur mit einem weinenden Auge, dass es für mich immer schwerer wird, neue Bands kennenzulernen. Früher stand ich nach der Schule stundenlang im CD-Laden meines Vertrauens, in dem man die CDs an Stationen vor dem Kauf anhören konnte. In Booklets widmeten die Künstler ganze Seiten ihren Vorbildern, Einflüssen und befreundeten Bands. Und auch Zeitschriften wie der Metal Hammer haben meinen Horizont an Musik erweitert. Aber vor allem waren es Freunde, die einem erzählten, dass sie sich die oder diese CD gekauft haben und das wäre der heißeste Scheiss seit dem das erste Mal jemand auf die Idee kam, bewusst Klänge zu produzieren.

Und heutzutage kauft man keine physikalischen Tonträger mehr. Weil es einem so einfach gemacht wird, iTunes oder was anderes anzuschmeissen, seine Kreditkarte zu hinterlegen und auf die ewig großen Musikkataloge der großen Majorlabels zuzugreifen. Seit neuestem werden Songs auch nur noch gestreamt, weil der Kauf des Albums noch zwei-drei Klicks mehr bedeuten würden. Booklets im PDF-Format gibt es auch nicht mehr, die Seiten in den jeweiligen Stores zu den Künstlern mit ihren Biographien wirken auch lieblos dahin geklatscht und vor allem Apple schafft es nicht, ihren "Ähnliche Künstler"-Bereich per Algorithmus mit mehr als sechs Künstlern anzureichern. Das sorgt dafür, dass man nach zwei Klicks auf ähnliche Bands fast die gleichen Listen präsentiert bekommt und dadurch kaum die Möglichkeit hat, neue und vor allem einem unbekannte Künstler kennenzulernen.

Am Anfang von Apple Music fand ich die Wiedergabelisten, die angeblich von einer Horde Musikjournalisten erstellt werden, super. Nach ein paar Wochen merkte ich aber, dass die Divergenz ("Er hat ein Fremdwort verwendet!") derselbigen ziemlich gering ist.

Was also nun? Musik wieder auf CD gepresst kaufen, gezwungen sein, sich wieder mit Encodieren zu beschäftigen? Wieder anfangen, Musikzeitschriften/-portale zu lesen? Seinen Freundeskreis austauschen, weil er sich auch künstlerisch nicht weiterentwickelt?

Bilder, die sich in mein Gehirn einbrannten I

Ich muss so neun oder zehn Jahre alt gewesen sein, als ich im Urlaub aus meinem Bettchen gekrochen und zu meinen Eltern ins Wohnzimmer gegangen bin. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich Durst oder die gängige Ausrede meiner Kinder, dass man einen Albtraum hatte oder einfach nicht schlafen kann ("Umdrehen! Augen zu!").

Dort lief ein Fernsehfilm, ziemlich schlecht gemacht über irgendeine Situation in Marokko oder so. Es ging um die schlechten Bedingungen in Afrika, spielte damals so zwanzig Jahre in der Zukunft. Ich habe keine Ahnung, um was es wirklich ging, weil ich nur ein paar Minuten mitbekommen habe. Aber eine Szene hat mich wirklich geschockt und sich bis heute in mein Hirn eingebrannt: mehrere Flüchtlinge sind irgendwie an einen Strand geschwommen und dort von stark bewaffneten Millitärs ruppig empfangen worden.

Damals konnte ich zwar verstehen, dass man aus Afrika flüchten möchte und an der Situation hat sich in der ganzen Zeit kein Stück verändert. Obwohl man das damals in der Schule auch schon thematisiert hat. So von wegen Hilfe zur Selbsthilfe und so. Aber ich habe es nicht verstanden, warum man hilfesuchenden Menschen mit vollautomatischen Waffen entgegentreten sollte.

Was aber noch viel schlimmer ist: die fiktive Situation von damals ist wirklich real geworden.

Scheiss auf Vorsätze

So beschissen 2015 geendet hat, kann 2016 einfach nur besser werden. Von daher habe ich zwar ganz kurz darüber nachgedacht, mir mal ausnahmsweise Vorsätze vorzunehmen, von denen ich weiß, dass ihre durchschnittliche Lebensdauer in etwa drei Tage beträgt, um den Gedanken gleich wieder fallenzulassen.

Trotzdem nehme ich mir vor, mehr hier auf dem Blog zu machen, mich darüber zu freuen, mit meiner Familie in unser eigenes kleines Haus zu ziehen (sofern es zu keinen weiteren Komplikationen und Verzögerungen kommt), mich mehr zu entspannen bzw. erstmal zu lernen, was das überhaupt ist und vor allem eins: mehr Gitarre spielen!
Denn was ich mal wieder lernen durfte, ist, dass wir alle mal klein angefangen haben. In dem Sinne: ein frohes Neues!

Läuft ein Wolf durch New York

Meine PS Vita habe ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt, da ich sowieso im Moment viel zu wenig Zeit zum Zocken habe. Dafür habe ich mir vorgenommen, jetzt jedes Spiel, dass ich anfange oder angefangen habe und das es schafft, mich zu fesseln, durchspielen werde. Egal, wie lange es dauert. Zur Zeit wären das Divinity Original Sin: Enhanced Edition auf der PS4 und seit Anfang der Woche The Wolf Among Us. Das man die Anfangsbuchstaben eines Titels durchgehend groß schreibt, kenne ich eigentlich nur aus den Anfängen von Napster und habe es damals auf die Unfähigkeit der Menschheit eine andere Sprache zu beherrschen geschoben. Bei The Wolf Among Us schreibt aber selbst der Entwickler/Publisher Telltale Games es so. Naja, egal...

The Wolf Among Us ist ein Adventure mit einer recht einfachen Spielmechanik, die aber durch einen kleinen Kniff zu fesseln weiß. Angeblich haben diverse Entscheidungen im Spiel Einfluß auf den weiteren Verlauf des selbigen. Ansonsten besucht man wie in jedem anderen Adventure auch Orte, redet mit Personen und füllt sein Inventar mit diversen Dingen, die einem vielleicht der Lösung des Spiels näher bringen. Die Grundgeschichte und das Setting basieren auf der Comic-Vorlage Fables. Das Ganze wurde dann auch im Comic-Stil liebevoll animiert (okay, auf der Vita ruckelt es an der ein oder anderen Stelle, was ich aber nicht sonderlich schlimm finde) und mit einer wundervollen Soundkulisse und Musik untermalt.

Ich bin zwar erst im letzten Abschnitt der ersten von fünf Episoden, aber durch den Kniff mit den Entscheidungen habe ich das Gefühl dann doch mehr zu spielen und nicht nur dämlich an jedem Ort jeden möglichen Hotspot zu untersuchen, zu interagieren und darauf hin den nächsten Ort zu besuchen. Ansonsten ist die eigentliche Spielmechanik aber leider nur das Durchklicken von Quicktime-Events. Was aber zur Unterhaltung und zum entspannenden Spiel am Abend gar nicht schlecht ist.

Partiell eingeschränkt

Mein erster epileptischer Anfall ist jetzt knapp drei Wochen her und seitdem bestimmt mal wieder eine neue Krankheit mein Leben. Gut, nicht sonderlich tragisch. Kenne ich eigentlich schon mein gesamtes Leben. Haben mich in meiner Kindheit und Jugend Allergien und Asthma in meinen Möglichkeiten beschränkt und vor einigen Jahren ein ziemlich bösartiger Hodenkrebs mit Metastase und schlechter Heilungsprognose, ist nun mit dem Verdacht auf Epilepsie die nächste Krankheit angerollt, die mir mein Leben schwer machen möchte.

Okay, es war mein erster und die Hoffnung ist noch da, dass ich zu dem Teil der Menschheit gehöre, der nur diesen einen Anfall hat und dann nie wieder einen. Aber sagen kann einem das natürlich keiner. Und das ist für mich jetzt das beschissene (sorry) daran. Da ich auch einen recht langen Anfall mit Bewusstlosigkeit hatte, mir dabei schön auf die Zunge gebissen habe und von dem ganzen Anfall überhaupt nichts mehr weiss, schränkt mich das ganz gut ein. Mir fehlen sogar ein paar Minuten vor dem Anfall und Anzeichen, dass es mir nicht so gut ging an dem Tag, gab es auch keine.

Von daher kann ich mich selber auf die Möglichkeit eines erneuten Anfalls gar nicht vorbereiten. Mein Umfeld ist soweit vorgewarnt, wie sie sich zu verhalten haben, falls ich mal wieder umfallen sollte. Aber mir selber fällt es noch schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass jederzeit ein Anfall durch irgendwas ausgelöst werden kann.

Schlimm ist auch, dass ich zur Zeit erstmal kein Autofahren darf. Verstehe ich ja auch und ich mach mir selber jetzt schon Gedanken, wie es ist, wieder mit dem Auto unterwegs zu sein. Mit dem Gedanken im Nacken, dass gleich ein Anfall kommen könnte und ich es nicht merke. Mit Kindern hinten drin. Mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn.

Eigentlich ist es unverantwortlich je wieder ein Auto zu steuern. Danke Körper.

Vor dem Untergang

Ich habe mir heute Nacht vorgenommen, um 4 Uhr aufzustehen. Zu hoffen, dass das Wetter so klar bleibt, wie es jetzt ist und der Mond noch nicht so weit unten steht, dass ich einen Blick auf ihn werfen kann. Nur weil es auf ihm heute Nacht ein bisschen schattiger als sonst ist...